Frauen haben oft einen aufmerksameren Schlaf als Männer

„It`s a Mans, Mans, Mans world“ – was James Browne schon leidenschaftlich in Musik umsetzte, ist leider in vielen Bereichen Realität. Crash- Test- Dummies haben männliche Körper. In der medizinischen Forschung werden männliche Probanden eingesetzt, um dann Medikamente auch weiblichen Menschen in genau derselben Dosierung zu verabreichen.

Schlaf – Männer – Frauen ...

Krankheiten werden nicht ausreichend diagnostiziert, weil nur typisch „männliche“ Symptome bekannt sind.

Künstliche Organe passen nur in Männerkörper. Matratzen sind auf männliche Körper ausgerichtet, als Referenzwert wird hier oft eine Grösse von 175 cm und ein Gewicht von 75 kg angesetzt.

Wenn wir den Schlaf betrachten, sind aber bei weiblichen Schläferinnen andere Parameter entscheidend als bei Männern. Alleine die Tatsache, dass Frauen meist einem Zyklus unterliegen und der Hormonhaushalt ein anderer ist, muss hier Beachtung finden. Auch in der Menopause, also die Zeit, nachdem Frauen ihre Periode haben, sind ganz andere Kriterien entscheidend, als bei Männern.

Mental Load – ein eher weibliches Thema. Laut Wikipedia ist dadurch die Belastung beschrieben, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben entsteht. Der Ausdruck wird in erster Linie gebraucht, um auf ungleichmäßige Verteilung unbezahlter Sorgearbeit in persönlichen Beziehungen und gesellschaftlichen Strukturen hinzuweisen. Oft lässt „Mental Load“ Frauen schlechter einschlafen: Während an immerwährende To-Do's gedacht wird, findet sich nicht so gut in den Schlaf.

 

Menstruierende Frauen unterliegen einer Achterbahn der Hormone. Für manche mag das ein unbequemes Thema sein, aber es gibt uns alle nur, weil es die Periode gibt. Zyklen können von Frau zu Frau unterschiedlich lang, die Blutung unterschiedlich stark  sein. Manche haben starke Schmerzen, Unwohlsein, Stimmungsschwankungen. Für andere Frauen ist der Zyklus ein wunderbares Geschenk der Natur. Wie auch immer er empfunden wird – er geht einher mit unterschiedlichen Hormonkonzentrationen – je nach Zykluszeitpunkt.

Wir können uns sicher alle vorstellen, dass in Zeiten schöner Euphorie und guter Laune der Schlaf ein anderer ist, als bei anhaltendem Schmerz und emotionaler Belastung. In machen hormonellen Phasen können vermehrt (Alb)- Träume auftreten, das einschlafen und durchschlafen fällt schwerer. Betrachtet man die Schlafforschung gibt es leider nich viele aktuelle Studien zu speziell weiblichem Schlaf.

 

Was man aber bisher weiss:

Frauen haben oft einen aufmerksameren Schlaf als Männer, sie sind störanfälliger.

Frauen schlafen deshalb alleine besser, Männer hingegen mit Bettpartner*in. Frauen brauchen mehr Schlaf, weil ihre Gehirne komplexer arbeiten und die Regenerationszeit im Schlaf deshalb länger sein muss.

Schlaf ist, bei allen bekannten Parametern, eine sehr individuelle Angelegenheit. Sicher gibt es auch Männer, deren Schlaf von typisch „weiblichen“ Themen bestimmt wird. Je nach Lebensumstand, Alter und gesundheitlichen Kriterien ist er immer personenbezogen zu betrachtet. Absolut wichtig und ein erster Schritt ist es aber die Unterschiede, die den Schlaf von weiblichen und männlichen Schläfer*innen beeinflussen, zu kennen und zu berücksichtigen.

 

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Mein Ansatz als zertifizierte FIT FOR SLEEP Schlaftrainerin

Im lebensnahen Schlafcoaching müssen jetzt diese Unterschiede Beachtung finden. Es ist oft hilfreich, zusätzlich zum Schlaf-Tracking deshalb auch ein Zyklus-Tracking zu verwenden. So kann genauer erkannt werden, zu welchem Zeitpunkt des Zykluses welche Schlafparameter auftreten. Es kann ein erklärbares Muster erörtert werden, um so auch zyklusabhängige Probleme zu erkennen und im besten Fall aufzulösen. Manchmal hilft auch das Hinzuziehen einer Frauenärztin oder eines Frauenarztes.

Auch hormonelle Disbalancen können manchmal Ursache für schlechten Schlaf sein – auch in diesem Fall gilt es, diese überhaupt erstmal zu diagnostizieren und dann zu beheben.

In der Menopause berichten Frauen oft von Symptomen wie Schweißausbrüchen, Hitzewallungen und Herzrasen. Zunächst muss dann geklärt werden, dass diese Symptome nicht mit schlechtem Schlaf zusammen hängen, sondern ein Begleiterscheinung der Hormonumstellung sind. Natürlich ist guter Schlaf immer eine gute Idee – schlechter Schlaf hingegen kann Symptome noch schwerer erträglich machen. Wichtig in dieser Lebensphase zu wissen ist allerdings, dass alle Menschen mit steigendem Alter eher weniger Schlaf brauchen.

 

Was hilft bei „Mental Load“?

Als erster Grundsatz gilt hier: Wer redet, dem kann geholfen werden. Über Belastungen zu sprechen und Aufgaben anders zu verteilen kann ein hilfreiches Toll sein, zumindest theoretisch den Mental Load zu minimieren. Bei aller Änderung oder Verbesserung der Aufteilung der Sorgearbeit, was natürlich auch nicht immer möglich ist, hilft es oft, Gedanken aufzuschreiben. Eine To-Do-Liste für den NÄCHSTEN Tag. Die Gedanken sind so fest gehalten und alles kann nach dem schlafen erledigt werden. Wichtig hier zu wissen ist auch, dass wir abends alle eher zu depressiver Stimmung neigen- vieles ist schwer und traurig. Am nächsten Morgen sehen die Gegebenheiten oft anders aus oder fühlen sich anders an – daher hilft es „eine Nacht drüber zu schlafen“.

 

Kontakt zur Autorin

Weitere Infos zum Autor dieses Beitrages – FIT FOR SLEEP Schlaftrainerin Eva Bovet – finden sie hier. Dort können sie auch direkt Kontakt aufnehmen und ein unverbindliches und kostenfreies erstes Gespräch buchen.

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